HAJ Hannover Marathon
Fate, Mocki und Philipp Baar siegen
Copyright: Norbert Wilhelmi
Für Sabrina Mockenhaupt war es „einer meiner emotionalsten Titel“, für den Deutschen Marathon-Rekordhalter Arne Gabius ein „Fehlstart, aber keine Katastrophe“. Freud und Leid lagen bei den prominenten Protagonisten des 27. HAJ Hannover Marathon dicht beieinander.
„Hannover sollte mein Startpunkt für die nächsten 4-5 Läuferjahre werden“, so der 36jährige, der nach gut 30 Kilometern mit Achillessehnenproblemen passen musste: „Aber ich wollte natürlich keine ernsthaften Verletzungsprobleme riskieren und bin dann lieber ausgestiegen. Ich hatte ein plötzliches Stechen in der Achillessehne, dass ich so noch nicht kannte, und dass mich etwas erschreckt hat. Mental war ich dann raus; habe jetzt aber für die Zukunft noch eine Rechnung mit Hannover offen.“
Förmlich von der Euphorie und Begeisterung an der Strecke zum 43. Deutschen Meistertitel getragen wurde hingegen Sabrina Mockenhaupt bei ihrem Zweikampf mit Anja Scherl. „Ich habe nie damit gerechnet, meine Zeit von Berlin vor einer Woche noch einmal toppen zu können und war wirklich überrascht, wie stark Anja dagegen gehalten hat“, strahlte „Mocki“ nach dem Zieleinlauf und ihrem ersten Hannover-Start: „Ich war echt mega überrascht von der tollen Strecke und der phantastischen Atmosphäre und Stimmung. Das Konzept, mit der Integration der Meisterschaften in dieses Großevent einzubinden war aus meiner Sicht absolut die richtige Entscheidung und sollte in jedem Fall beibehalten werden.“
Eine Ansicht, die auch Philipp Baar (Düsseldorf), neuer Deutscher Meister im Halbmarathon der Männer, unbedingt teilte: „Eine phantastische und emotionale Kulisse, dazu die live TV-Übertragung“, so der neue Champions: „Das ist für uns Athleten und für unseren Sport einfach unbezahlbar.“
Starke Ergebnisse, aber keine neuen Streckenrekorde gab es über die Königsdistanz, über die Allan Kiprono den Griff nach der vierten Hannover-Krone von Titelverteidiger Lusapho April (Südafrika) verhinderte. Der Kenianer siegte in 2:09:52 Std. vor seinem Landsmann Philip Senga (2:10:07 h) und dem zeitgleichen Sondre Nordstad Moen, der mit dieser Leistung einen neuen norwegischen Rekord aufstellte.
Knapp am Streckenrekord vorbei schrammte die amtierende Deutsche Meisterin Fate Tola, die in 2:27:48 h die Konkurrenz mit Nataliya Lehonkova (Ukraine; 2:33:29 h) und Mulunesh Asefa (Äthiopien; 2:37:27 h) förmlich deklassierte. „Es war ein tolles Rennen, bei dem ich nur leider meinen Pacer mit einer Zerrung schon sehr früh verloren habe“, so die gebürtige Äthiopierin: „Dazu kam eine kleine Schwächephase bei Kilometer 37, die mich gut eine Minute gekostet hat. Sonst wäre eine 2:26er sicher realistisch gewesen.“
Mit insgesamt 22.450 Aktiven aus 95 Nationen konnte der HAJ Hannover Marathon den erst im Vorjahr aufgestellten Teilnehmerrekord noch einmal deutlich verbessern. Geschätzt 250.000 Zuschauer verfolgten das Laufspektakel in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Man hat es in allen Stadtteilen gespürt“, lobte Oberbürgermeister Stefan Schostok: „Hannover und seine Bürgerinnen und Bürger haben sich seit langem auf den Marathon gefreut und die Aktiven überall auf das herzlichste empfangen.“
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