Erstmals seit vielen Jahren sprach Organisationsleiter zum Abschluss des iWelt-Marathons 2014 nicht von der besten Veranstaltung aller Zeiten. Der Grund dafür: das Wetter. Kühle Temperaturen und Regenfälle vor dem Start und in den Mittagsstunden waren nicht nach dem Geschmack des Marathonmachers.
Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht: Während die Zuschauer und hunderte Helfer an der Strecke fröstelten, freute sich ein Großteil der 3.700 gemeldeten Sportler über beinahe ideale Laufbedingungen. Diese hatten außerdem den äußerst positiven Nebeneffekt, dass die Rettungskräfte unterdurchschnittlich wenig zu tun hatten.
Für Spitzenzeiten auf der Laufstrecke sind auch in Europa traditionell Athleten aus Ostafrika verantwortlich Beim 14. iWelt-Marathon war das allerdings nur bedingt der Fall, und zwar aus einem einfachen Grund: Nur zwei Sportler aus Äthiopien gingen an den Start. Weil sie dann auch noch etwas zu spät an die Startlinie kamen, mussten Amin Shbro und Ifa Keneni auf den ersten Kilometern auch noch etliche Hobbyläufer überholen, den Sieg ließen sie sich aber nicht nehmen. Shbo gewann den Marathon in einer Nettozeit von 2:29:11 h, sein Landsmann Keneni war über die halbe Distanz in 1:05:17 h erfolgreich.
Den neu geschaffenen und mit 1.000 Euro dotierten Titel des Würzburger Marathonmeisters national sicherte sich der Zweitplatzierte des iWelt-Marathons, Michael Müller. Der Sportler aus Sondershausen hatte sich erst kurzfristig für einen Start in Mainfranken entschieden und feierte in 2:40:13 h ein erfolgreiches Debüt über die klassischen 42,195 Kilometer. Rang drei ging an Lokalmatador Gunther Kunze vom Team Laufstil in 2:47:12 h.
Gleich doppelt erfolgreich war Elena Illeditsch vom Team Abele-Optik. Die Studentin aus Ansbach war in 2:57:02 h nicht nur die schnellste Deutsche und damit nationale Würzburger Marathonmeisterin, sondern auch Gesamtsiegerin des 14. iWelt-Marathons. Mit rund einer Minute Vorsprung verwies sie Sabine Schmitt auf den zweiten Platz. Der dritte Rang ging an Ulrike Mayer-Tancic aus Regensburg.
Fest in der Hand der einheimischen Sportlerinnen war die Halbmarathonkonkurrenz der Damen: Die Würzburger Triathletin Laura Zimmermann gewann in 1:23:23 h vor ihrer Vereinskollegin Carolin Lehrieder. Letztere, ihres Zeichens immerhin amtierende Europameisterin ihrer Altersklasse über die Langdistanz, hatte im Vorfeld angekündigt, nur eine lockere Einheit absolvieren zu wollen. Nach 1:27:06 Stunden war ihr Trainingslauf beendet. Damit war sie knapp eine Minute schneller als die Dritte, die Juniorin Hanna Gröber aus Stuttgart.
Und auch im Halbmarathon der Männer folgten unmittelbar hinter dem Laufprofi aus Äthiopien unterfränkische Sportler. Der Hammelburger Markus Unsleber wurde in 1:14:11 h Zweiter vor dem Ochsenfurter Manuel Fößel. Ein anderer Läufer aus der Region, der durchaus das Zeug dazu gehabt hätte, dem Afrikaner den Sieg streitig zu machen, ließ es diesmal etwas ruhiger angehen: Der deutsche Halbmarathonmeister Manuel Stöckert aus Ostheim machte in Würzburg lediglich für einen Vereinskollegen das Tempo. Sein großer Tag folgt in einer Woche in Hamburg. Dort will er versuchen, sich das EM-Ticket über die Marathonstrecke zu sichern.
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