Leonard Komon will Halbmarathon-Weltrekord angreifen
Mit einer guten Mischung aus afrikanischen Weltklasseathleten und deutschen Topläufern wird am Sonntag um 10:05 Uhr auf der Karl-Marx-Allee der 34. Vattenfall Berliner Halbmarathon gestartet. Während bei den Männern der Debütant Leonard Komon (Kenia) auf Anhieb den Weltrekord angreifen möchte, will André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) eine persönliche Bestzeit aufstellen. Bei den Frauen ist für Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) eine Platzierung auf dem Podium möglich. Als Favoritin gilt Tadelech Bekele (Äthiopien).
Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, gehen am Sonntag 31.562 Athleten aus 102 Nationen an den Start inklusive 1.534 Inlineskater. Der mit Abstand größte und hochklassigste deutsche Halbmarathon wird als Livestream im Internet gezeigt.
Bei voraussichtlich sehr guten Wetterbedingungen will der 26-jährige Leonard Komon den Weltrekord brechen, obwohl dies sein erstes Rennen über die 21,0975 km-Distanz sein wird. Die Rekordzeit steht bei 58:23 Minuten und wurde von Zersenay Tadese (Eritrea) 2010 in Lissabon aufgestellt. "Ich habe den Weltrekord im Kopf. Wenn die Tempomacher mich entsprechend unterstützen, ist es möglich, eine Bestzeit zu erreichen", sagte Leonard Komon, dem zuzutrauen ist, auf Anhieb in die absolute Halbmarathon-Weltspitze vorzudringen. Denn der Kenianer hält bereits die Bestzeiten über 10 km (26:44 Minuten) und 15 km (41:13).
Einen Weltrekord gab es in der Geschichte des Vattenfall Berliner Halbmarathon noch nie. Wenn Komon am Ende "nur" den Streckenrekord brechen würde, wäre auch dies eine außergewöhnliche Leistung. Die Bestzeit von Patrick Makau (Kenia) steht seit sieben Jahren bei 58:56 Minuten.
Zwei Läufer stehen auf der Startliste, die den Halbmarathon bereits unter einer Stunde gelaufen sind: Die Kenianer Lucas Rotich (59:44 Minuten) und Daniel Chebii (59:49). Stark einzuschätzen sind außerdem Abera Kuma (Äthiopien/Bestzeit: 60:19) und Abraham Cheroben (Kenia/60:38).
Gut vorbereitet kommt André Pollmächer (Düsseldorf) nach Berlin zurück, wo er sich im vergangenen September beim Berlin-Marathon auf 2:13:05 Stunden gesteigert hatte. Der 31-Jährige könnte auf der schnellen Strecke seine Bestzeit von 64:16 Minuten deutlich unterbieten. "Der persönliche Rekord ist ein klares Ziel. Ich will auf Angriff laufen und mir Mut machen für meinen Frühjahrs-Marathon", sagte André Pollmächer im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. "Der Halbmarathon ist für mich ideal: Die Strecke ist schnell, und der Termin liegt günstig." Pollmächer plant einen Start beim Marathon in Düsseldorf vier Wochen später.
Eine Äthiopierin ist im Rennen der Frauen wohl als Favoritin anzusehen: Tadelech Bekele ist mit einer Bestzeit von 68:38 Minuten die schnellste Läuferin im Feld. Doch es ist nicht so sehr ihr persönlicher Halbmarathon-Rekord, der sie in den Blickpunkt rückt. Die junge, erst 22-jährige Äthiopierin lief im vergangenen Oktober in Berlin eine absolute Weltklassezeit über 10 km, als die das Ziel nach 30:38 Minuten erreichte. Damit wurde sie zur siebtschnellsten Läuferin aller Zeiten über diese Distanz. Nur 17 Sekunden fehlten zum Weltrekord.
Die Äthiopierin trifft unter anderen auf jene Läuferin, die zuletzt für einen deutschen Sieg bei diesem Rennen sorgte: Sabrina Mockenhaupt (Siegen) gewann das Rennen 2009. Die 33-Jährige startete noch zwei weitere Male beim Vattenfall Berliner Halbmarathon. 2010 lief sie auf Rang drei, 2011 stieg sie dagegen vorzeitig aus. "Abgesehen von meinem Ausstieg vor drei Jahren bin ich in Berlin bei allen meinen Rennen immer gut gelaufen. Deswegen freue ich mich auf den Sonntag. Ich glaube, dieses Jahr kann ein ganz gutes werden für mich. Ob ich das schon am Sonntag zeigen kann, müssen wir abwarten", sagte Sabrina Mockenhaupt, die ihre Bestzeiten über 10 km (31:49), im Halbmarathon (68:45) und im Marathon (2:26:21) jeweils in Berlin aufstellte. "Am Sonntag würde mir eine 69er-Zeit wünschen."
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