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E.ON Kassel Marathon

Kassel feiert eine große Party

Zahlen sind auch in einem anderen Fall relativ. Es waren mehr Zuschauer an der Strecke als im Vorjahr, sagen die einen. Weniger, sagen die anderen. 60.000 werden es etwa an der Strecke und im Auestadion gewesen sein. Weniger, mehr - Hauptsache Stimmung und Party. Denn die war es definitiv. Vor allem da, wo die Moderatoren einheizten. In Lohfelden übernahm das der legendäre MT Melsungen-Hallensprecher Bernd Kaiser, bei der großen Party bei Gebr. Bode in Bettenhausen der ebenfalls bestens bekannte Musiker Klaus Missing. Der neue Party-Punkt beim Marathon-Sponsor kam bei den Fans und Läufer bestens an. (Foto: Michael Bald). In Wolfsanger war wie immer einiges los, ein richtiges Zuschauerband zog sich dann von Rothenditmold und Kirchditmold über die Berliner Brücke und Elbuchenstraße bis zur "Meile2", wo es vor allem Dirk van der Werf an "Joe's Garage" richtig krachen ließ und selbst bis an die "Leistungsgrenze" ging. In Wehlheiden sorgte die Gewerkschaft der Polizei für klasse Stimmung. Bestens angekommen sind auch die "Marathon-Party-Tische", die verlost wurden. Im Stadion zeigten sich HR1-Moderator Lars-Henning Metz und Michael Aufenanger als neues, schnell eingespieltes Duo.

Lob für den Tempomacher

Viel Potenzial bescheinigt Marathon-Chef Winfried Aufenanger dem Sieger Kiprotich Kirui (Kenia), auch wenn die Siegerzeit von 2:14:40 h hinter den Erwartungen zurück blieb. "Ich komme nächstes Jahr wieder und dann breche ich den Rekord", versprach Kirui. Beeindruckend, wie der Abstand zu den besten Deutschen geschrumpft ist. Bis zu Marcel Bräutigam (GutsMuths Rennsteiglaufverein, Foto: Kurt.-U-Heldmann) als starkem Sechsten waren es nur etwas mehr als drei Minuten (2:17:53 h), zu dessen Teamgefährten Christian König (2:18:17 h) nur wenig mehr. Das Konzept der Kasseler ist aufgegangen. Während Sieger Kirui und die Verfolger auf sich allein gestellt waren, hatte man für die besten Deutschen einen Tempomacher verpflichtet. Dickson Kosgei (Kenia) machte einen ausgezeichneten Job bis KM 30 und fiel im Ziel den beiden Thüringern freudestrahlend um den Hals. "Das hat er super gemacht", lobte ihn ein überglücklicher Marcel Bräutigam. Nicht vergessen sollte man Daniel Ybekal Beriye als Neunter in 2:23:15 h als besten Nordhessen. Damit gab es bei der "DM-Revanche für München" exakt eine Wiederholung: Bräutigam knapp vor seinem Kumpel König, Beriye wie in München Neunter. Mit Holger Aselmeyer (Sambah Team Tennis-Service, 2:43:10 h), dem unverwüstlichen Daniel Ghebreselasie (PSV Grün-Weiß Kassel, mit neuer Bestleistung 2:47:19 h), Carsten Leck (2:50:51 h) und Michael Kutscher (LAG Wesertal, 2:51:54 h) gab es zudem eine starke nordhessische Phalanx auf den Plätzen 14 bis 17. Bei den Frauen profitierte Siegerin Carloine Kwambai (Kenia, 2:43:58 h) vom Missgeschick ihrer bis dahin führenden Landsfrau Eunice Jelegat Lelei (2:44:02 h), die auf der Menzelstraße kurz vor dem Einlauf ins Stadion falsch abbog. Auch hier beträgt die Differenz zur zum zweiten Mal in Folge besten Deutschen Christl Dörschel (SG Wenden, 2:46:49 h) weniger als drei Minuten. Beste Nordhessin wurde Kerstin Schwab (PSV Grün-Weiß Kassel in 3:20:12 h.

Triple für Markus Jahn

Der Halbmarathon wurde bei den Männern zu einer nordhessischen Angelegenheit, bei den Frauen gingen die einheimischen Starterinnen auf dem Podium dagegen leer aus. Markus Jahn (PSV Grün-Weiß Kassel) gewann in 1:13:52 h zum dritten Mal in Folge den Kasseler Halbmarathon, vielleicht der schönste Erfolg für den Ingenieur, der unbedingt gewinnen wollte. Florian Beisheim (Run2LocalHeroTeam Kassel) musste unterwegs abreißen lassen, doch der beste Deutsche beim Chicago-Marathon im letzten Herbst freute sich über Platz zwei (1:14:44 h). Evergreen Felix Kaiser (LAG Wesertal, 1:15:42 h) komplettierte das Region-Trio. Bei den Frauen lief die Ärztin Rebecca Gerrat (Laufclub Dübener Heide, 1:23:24 h) als Erste ins Auestadion ein. Riesige Freude gab’s bei der Zweitplatzierten Ramona Wied (SG Wenden, 1:26:44 h), die mit ihrer Euphorie im Ziel die ohnehin schon gut gelaunten Mitstreiterinnen und Fans ansteckte. Auch die Dritte Daniela Paul (bdks, 1:27:22 h) hatte viel Spaß, zumal die drei schnellsten Frauen auch ihre Altersklassen gewannen. Hinter den jeweils besten Drei liefen viele Halbmarathonis zu persönlichen Top-Leistungen.

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